DEB

Deutschland-Cup Gewinn und Fanmarsch

Die zwei Seiten des Deutschland Cup

Alle Jahre im November gibt es ihn wieder, den Deutschland-Cup im Eishockey. Vor etlichen Jahren habe ich dieses Wochenende gedanklich immer mit „Urlaub mitten in der Saison“ verbunden. Denn da pausieren für gewöhnlichen die oberen Ligen. In den letzten Jahren hat sich die Wahrnehmung allerdings deutlich geändert. Eine ganz andere gedankliche Verknüpfung befindet sich da in der Entstehung. Der Deutschland-Cup scheint sich in zwei Plattformen zu verwandeln. Eine Plattform für junge deutsche Spieler, die (seit der Ära Krupp) sich bei diesem Turnier für die Weltmeisterschaft am Ende der Saison empfehlen können und eine Plattform für die Fans, die auf Interessenskonflikte aufmerksam machen wollen.

(mehr …)

Olympia 2012 Zielvereinbarungen – Exkurs

Zielvereinbarungen – Für die Einen zu hoch für die anderen irrelevant

Was waren das für tolle Olympische Spiele in London. Vor allem der Auftritt der Briten war bemerkenswert. Man hat sich wohl gut vorbereitet auf der Insel. Auch im deutschen Lager gab es tolle Ergebnisse und einige positive Überraschungen: Gold im Beach-Volleyball, gleich zwei Medaillen im Stabhochsprungzwei Medaillen im Speerwurf und auch eine Medaille im Siebenkampf!
(mehr …)

Eishockeyfans am Ende der Welt

„Am Ende der Welt?“ Werdet Ihr Euch fragen und dabei wundern, ob der Hiemer jetzt völlig den Verstand verloren hat. Ich kann Euch sagen, nah dran war ich seit Januar schon ein paar Mal. Aber so krass wie in dieser ersten Juliwoche war es tatsächlich schon lange nicht mehr. Aber es blieb ja nicht bei dieser Woche und ein Ende ist auch weiterhin nicht in Sicht. Nach und nach trudeln immer mehr „Botschaften“ über die Presse hier ein. So kann es doch beim besten Willen nicht mehr weitergehen. Nach einigen schlaflosen Nächten, immer wieder auftretenden, heftigen Kopfschmerzen und plötzlichen Anfällen von totaler Depression stolperte ich eines Nachts über ein Video. Ich sah diesen Film und dachte mir: „Das ist ja wie beim deutschen Eishockey!“ Einen Anruf später war die Sache fix. Benny Strobel machte sich an sein zweites Werk. (mehr …)

Der Hockey Blog – Eine Woche im Sommer

… die es mal wieder in sich hatte!

Sonntag, 01.07.2010. Dieser Sonntag sollte eine Sommerwoche einleiten, die es seit langem mal wieder richtig in sich hatte. Zu schön war die Pause, die uns König Fußball mit seiner Euro 2012 beschert hatte.  Zu schön war die Ruhe von Hiobsbotschaften, dilettantischen Fehltritten, Klüngelei (und die einhergehenden Reibereien) und Machtkämpfen im deutschen Eishockey. Doch das Finale der EM 2012 war noch nicht mal gespielt, da schlug die erste Bombe schon wieder ein, wie ein Meteorit zur Zeit der Dinosaurier: (mehr …)

Rien ne va plus – Nichts geht mehr

Alte Eishockeystrukturen und -funktionäre am Ende…

Teil 1) Das Banner – Benny, seine Crew, und der erste Einsatz!

BannerRAV

Anfang April war im Internet auf unterschiedlichen Foren und Seiten die Stimmung so aufgeladen, dass sich einige junge, friedliche Fans aus Ravensburg zum Ziel setzten, ihren Protest durch ein Banner und einen Flyer am Rande des Länderspiels GER – RUS in Ravensburg zum Ausdruck zu bringen. Mit eindeutigen Forderungen, die leicht verständlich aber auch zielführend sind, forderten diese Fans, die sich in Ravensburg zu Hunderten organisierten, z.B. folgende Punkte ein:
„einheitliches Ligensystem“
Wunsch nach „Auf-und Abstieg“
einen „starken DEB“
Dass diese Aktionen, das Verteilen des Flyers und das Zeigen des Banners, die Verantwortlichen ins „Mark“ trafen, zeigten folgende Reaktionen des DEB – hier geschildert durch Benny. Dieser Benny war es dann auch, der trotz des Rauswurfs aus dem Stadion und des Platzverweises als Kopf einer immer grösser werdenden Gruppierung von Eishockeyfans Anfragen aus diversen Städten Deutschlands bekam, die „Utensilien“ aus Ravensburg innerhalb Eishockey – Deutschlands zu vervielfältigen. Benny traf die Gedanken von tausenden Fans. Eine Bewegung geriet in Gang und verschiedenste Fans organisierten sich. Das Länderspiel in Ravensburg war der Startschuss, Bietigheim hat den Weg dorthin geebnet und die folgenden Stadien haben es „verfeinert“…

Teil 2) Die Aufmerksamkeit wächst dank der neuen Medien

Die oben gegebene Vorlage aus Ravensburg wurde in Rosenheim am Rande des 2.BL Finales eindrucksvoll von den dortigen Fans aufgenommen. Eine tolle Aktion der Rosenheimer Fans, inklusive dem Stadionsprecher, zeugten auch hier von der Grundstimmung, dass im deutschen Eishockey langsam aber sicher „das zahlende Volk“ die kontinuierlich inakzeptablen Leistungen der Führungsleute von DEB, ESBG und DEL nicht mehr hinnehmen wird! Eine gelungene Choreographie unterlegt durch den Beitrag des Rosenheimer Stadionsprechers zeigt, wie weit es schon gekommen ist. Einerseits zeigt die Rosenheimer Aktion den friedlichen Willen zur Veränderung, andererseits, dass Fans aus verschiedensten Lagern eine Sprache sprechen. Investoren wie ein Herr Beck fördern indirekt den Zusammenhalt der Fans. Sich in Landshut anzubieten und Träume zu versprechen, beim ersten Problem in München dazustehen und versuchen sich dort zu profilieren – das kann doch kein Fan mögen.

Die Fans nutzen immer mehr die neuen Medien und teilen aktuell in Facebook oder auch bei Twitter ihre Bedenken gegenüber DEB und ESBG, sowie DEL und zwiespältigen Investoren mit Eigeninteressen!

Als ob das noch nicht genug wäre? Bei Weitem nicht! Immer wieder tritt der DEB in neue „Fettnäpfchen“. In Kassel, beim Länderspiel GER vs. Dänemark war erneut das Banner zu sehen. Wiederum zeigte sich der Verband, als schlechter Verband mit mangelhaftem Krisenmanagement! Wiederum wurden Leute des Platzes verwiesen. Ein guter Verband, hat auch für Zeiten des friedlichen Widerstands ein gewisses Händchen und auch „Massnahmenbündel“. Manche kluge Verbände machen sich Opportunisten zu späteren Fürsprechern! Dies wird im Eishockey jedoch auf absehbare Zeit nicht gelingen, dafür fehlt es schlichtweg an der Kompetenz und am Wissen der handelnden Personen. Das Fazit aus Kassel bleibt somit : Die Proteste nehmen weiter an Fahrt auf, youtube ist ein geschätztes Medium und die Fans werden mündig!

Die Besonderheit an Kassel war, dass die Fans sich mobilisierten, aber auch dem Ganzen Nachdruck verliehen. Innerhalb von 2 Tagen war dies der zweite Protest.

Auch die Reichweite und „Macht“ der neuen Medien haben die Fans erkannt. Youtube, Twitter und Facebook sind im Moment ihre Plattform!

Dass im deutschen Eishockey was nicht stimmt (Man beachte mal die Absagen…), ist definitiv nicht von der Hand zu weisen. Bietigheim, Ravensburg, Rosenheim, Kassel und auch Hannover (siehe Bild Absatzende) geben den Fans eine Stimme. Der Verband ist gut beraten, sich zu sortieren und diese Kritik ernst zu nehmen. Die Reaktion des Verbandes, sich der Kritik in Form von Präsident Harnos zu stellen, folgte im Rahmen des Hannover Fantalks postwendend. Auch die DEL war durch Herrn Stichnoth vertreten, die ESBG durch Herrn Wroblewski, dem Geschäftsführer der Hannover Indians. Eigentlich wäre dies die Vorlage gerade für DEB und DEL gewesen, sich mal durch klare eindeutige Aussagen zu positionieren und für eine positive Schlagzeile zu sorgen. Was dabei herauskam war indirekt der „Abgesang“ an das System „Deutsches Eishockey“. Das Führungs- und Strukturdilemma des Dachverbandes und schlichtweg die Bankrotterklärung der Retortenliga DEL wurden offiziell ans Tageslich gebracht.

Teil 3) Der Offenbarungseid – Der Fantalk zeigt Unfähigkeit und Ahnungslosigkeit auf

Um mit dem Fazit mal zu beginnen, muss man den Inhalten und Ergebnissen des Fantalks vorausgreifen.

Das erste Ergebnis kann sicherlich nur sein, dass der Verband eine starke neue Führungsriege braucht, die fachlich, kompetent ausgebildet ist und die demonstriert, dass der Verband massgeblich für die Durchführung der Sportart Eishockey ist – ohne „wenn und aber“ ! Hier muss gehandelt werden.

Das zweite nicht von der Hand zu weisende Merkmal ist, dass der Anschein ensteht, dass die DEL und auch der DEB von Amateuren bzw. von sportorganisatorischen Laien verwaltet wird.

Drittens, das Modell eine eigenständige Liga (DEL) durch einen Kooperationsvertrag mit dem DEB durchzuführen, ist nicht möglich! Insgesamt ist das System „Deutsches Eishockey“ ohne die Grundregeln des, in Deutschland, vorherrschenden Systems zu beachten, als für „gescheitert“ zu erklären!

Eindrucksvolle Beispiele, zum Teil selbst von den Personen (Wroblewski, Harnos und Tripcke) genannt, werden hier anhand des Videos belegt. Liebe Leser, tut mir und Euch einmal den Gefallen und achtet bei der Durchsicht der Sequenzen auf die Körpersprache und Haltung des (schwächelnden) DEB Präsidenten oder auf die räumliche Distanz zwischen Herrn Stichnoth und den restlichen Gesprächsteilnehmern (symbolisch für die Distanz der DEL zum Rest der Eishockeyfamilie, die keine ist)!

Video vom EEHF Fantalk in Hannover mit den Teilnehmern DEB Präsident Uwe Harnos, DEL Vertreter Marco Stichnoth (Hannover Scorpions), Hannover Indians Geschäftsführer Dirk Wroblewski am 22.4.2012:

EEHF Video Kanal mit Fantalk Video

Für diejenigen, die sich nicht die kompletten 75 min. „antun“ wollen, habe ich hier mal meine Quintessenz aus über einer Stunde Fantalk auf das Wesentliche heruntergebrochen.

Warum sind genau diese Sequenzen so entscheidend? Seit geraumer Zeit fordert die oben erwähnte Bewegung, dass nicht nur Auf- und Abstieg wieder eingeführt werden muss, sondern auch, dass alle Ligen wieder unter den Dachverband zurückkehren sollen. Die enormen Vorteile schildert Herr Harnos ja selbst! Allerdings zeigt das Video auch, wie er jedem und allen einfach „nachplappert“, was sie hören wollen! Um es Herrn Stichnoth irgendwie etwas leichter zu machen, stimmt er ihm zu, dass es egal ist wie die vereinte Institution am Ende firmiert… Spinn ich jetzt oder wie? Seit Wochen wird erläutert (und sogar der mal wieder nicht anwesende Herr Tripcke hat es mittlerweile kapiert), dass nur der DEB mit Bundesinnenministerium des Inneren und Deutschem Olympischen Sportbund zusammenarbeiten kann. Sieht so eine starke Führung aus, die Moderator Börni Kühn und Dirk Wroblewski so vehement fordern? Definitiv nicht! Aber Herr Harnos ist es dann überraschenderweise selbst, der für alle die „Do or Die“ Prämisse ausgibt. „Wenn wir das nicht schaffen…“ , den Rest formuliert er zwar nicht mehr aus, er ist aber doch für alle Verantwortlichen eindeutig:

Dann bleibt keine Alternative als der geschlossene Rücktritt!

Dann gibt Herr Harnos im weiteren Verlauf auch gleich noch den Grund an, warum Franz Reindl seit 1997 bereits untragbar für diesen Sport ist und schon längst abdanken hätte müssen! Das wahrscheinlichste Schlimmste zum Schluß! Im März konnte man auf der DEB Seite ganz groß lesen, dass der Koopvertrag nun endlich besiegelt ist und alle unterschrieben haben, dass dazu eine Vermarktungsgesellschaft für die Nationalmannschaft gegründet werden soll, die dann sinnbildlich als Kooperationsvertrag dient. Am Sonntag, den 22.04.2012 beantwortet Herr Harnos meine Frage folgendermaßen: „Es gibt keine Vermarktungsgesellschaft für die Nationalmannschaft!“ Das Kernstück, das als Kooperationsvertrag gilt, existiert gar nicht. Ich sehe da eine Katastrophe auf uns zukommen: Die IIHF findet das während der WM raus und wertet alle Spiele unserer Nationalmannschaft mit 0:5. Deutschland steigt ab… DEL, DEB und ESBG wären zur Verantwortung zu ziehen…

Teil 4) Die Konsequenzen für die nahe Zukunft – Was passiert im Hintergrund?

Im Internet war bereits die letzten Wochen zu lesen, dass sich die Fans und Eishockeyliebhaber den Rücktritt wünschen. Dieser Wunsch ist schon allein aufgrund der oben aufgezeigten eindeutigen Widersprüche gerechtfertigt, von allen vorher missglückten oder verschlafenen Aktionen einmal abgesehen. Darüber hinaus sind die Herren Stichnoth und Harnos das ein ums andere mal gewaltig in Erklärungsnot geraten und kamen da auch nicht wieder raus. Ein Armutszeugnis.

Aus der heutigen Sicht sind Rücktritte der handelnden Personen unumgänglich. Die jahrelange Verschleierungstaktik kann dem Fan nicht mehr verkauft werden. Das Produkt Eishockey, so nennt es Herr Wroblewski, nimmt in der Form keiner mehr ab. Folglich muss das System neu aufgestellt werden. Dieser Neuanfang kann nur mit frischen Kräften erfolgen, die Sachverstand beweisen und die einfach das Ziel vor Augen haben, das deutsche Eishockey auf Vordermann zu bringen. Die „Vision“ eines Herrn Harnos ist toll, von ihm selbst aber nicht realisierbar. Seine Chance hat er eindrucksvoll in den letzten Jahren als Präsident und Vizepräsident verpasst! Die DEL spricht von einem Boom in ihrer Liga… absolut falsch! Eine Liga, in der in den letzten 15 Jahren 17 Vereine Pleite gingen, ist bankrott bzw. nicht lebensfähig. Bei 17 ehemaligen DEL Vereinen , die nicht mehr existieren, kann man nicht mehr von einem „lokalen Problem“ sprechen, wie Herr Tripcke das am Rande des Spiels in Mannheim tat. Gerade sind aktuell wieder 4 Clubs in der DEL akut in ihrer Existenz bedroht und als Lösung steht da… Herr Beck! Auch hier gibt es nur eine Erkenntnis: Der Rücktritt ist unumgänglich!

Wirklich interessant zu betrachten und evtl. als Chance zu sehen, ist der aus sehr gut unterrichteten Kreisen zu hörende Umstand, dass hinter den Kulissen Gespräche zwischen einem „Gegenteam“ und verschiedenen Institutionen im deutschen Sport stattfinden sollen. Dass sich das Thema „Deutsches Eishockey“ bis in andere Gefilde des Sports verstrickt, hat Herr Tripcke einst selbst bestätigt. Wen wundert das? Immerhin geht es um Fördergelder für einen Verband, also indirekt um Steuergelder aus dem Bundesinnenministerium. Die zahlt der „Normalbürger“ und Eishockeyfan. Es ist vielleicht die letzte Chance für die aktuellen Führungseliten im deutschen Eishockey, dem Sport einen Dienst zu erweisen, in dem sie geschlossen von ihren Ämtern zurücktreten…

Ein „Gegenteam“ müsste man schon jetzt unterstützen, denn schlimmer als jetzt kann es nicht mehr kommen.


Willkommen im Sommertheater 2012 des deutschen Eishockey!

Euer Manuel Hiemer